Sebaceous Adenitis, einfach ausgedrückt SA oder Sebadenitis

Was ist Sebadenitis?

Die Sebadenitis bedeutet die Entzündung und Zerstörung der Talgdrüsen. Die Talgdrüsen beim gesunden Hund produzieren einen Fettfilm auf der Haut. Dieser Fettfilm verhindert das Austrocknen der Haut und der Haare und schützt die Haut vor Keimen.

Die Krankheit beginnt mit Entzündungen um die Talgdrüsen herum; diese Entzündungen der Talgdrüsen selbst sind nicht-infektiös. Nach einiger Zeit kommt es zur Selbstzerstörung der Talgdrüsen durch körpereigene spezifische Lymphozyten (bestimmte Abwehrzellen der weißen Blutkörperchen). Die Sebadenitis ist also eine Autoimmun-Krankheit. Bei autoimmunen Reaktionen reagieren die Zellen auf „körpereigene Stoffe” so als wären sie Fremdkörper. Sie wehren sich dagegen und versuchen sie zu zerstören.

Die Haut wird schuppig, weil die Hornschicht sich verdickt. Die Haare brechen büschelweise ab. Dies führt zu stark juckenden, oft eitrigen Entzündungen der Haut. Sie riechen oft sehr unangenehm, weil der Schutzmantel der Haut zerstört ist.

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In erster Linie ist SA also ein kosmetisches Problem.

Der Allgemeinzustand der betroffenen Hunde wird in der Regel nicht beeinträchtigt. Da jedoch die Talgdrüsen mit dem Fortschreiten der Krankheit zerstört werden, leidet der Hund lebenslang an trockener, schuppender Haut und hat ein erhöhtes Risiko für bakterielle Hautentzündungen.

Die Behandlung der Krankheit besteht in erster Linie in einer Anwendung spezieller Shampoos und Ölen.

 

Hauptsächlich betroffen ist hiervon der Akita Inu, vereinzelt sind nun Fälle beim Havaneser aufgetreten.

Leider ist die Krankheit im Vorfeld nicht zu testen.

Erst NACH Ausbruch ist es anhand einer Biopsie möglich.

Aber auch hier gibt es keine Genzuordnung, sondern lediglich aufgrund der Veränderungen im Probenmaterial wird die Krankheit zugeordnet.

Ein Hund, der VOR Ausbruch der Erkrankung per Biopsie getestet wurde, hat ein negatives Ergebnis – genauso wie ein gesunder Hund!

 

Bei Sebadenitis ist man sich über die Entstehung bisher nicht im Klaren. 

Es wird vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Es handelt sich nicht um eine einfache autosomal-rezessive Vererbung wie es von manchen fälschlicherweise vermutet wird, sondern um eine Verkettung von mehreren Faktoren (Unwelt, Ernährung, Infektionen usw) und einer gewissen genetischen Veranlagung und somit kann es eigentlich fast jeden Hund treffen.

 

Das würde auch erklären, warum man beim Vergleich der betroffenen Hunde so wenig Übereinstimmung in den Ahnen findet.

 

Wann genau und warum es dann zu einer Erkrankung kommt, ist nach wie vor unklar. 

Das macht es auch für Züchter ungemein schwer hier angemessen zu reagieren. Die „vermeintlichen Träger“ sind fast in jeder Zucht zu finden.

 

Zu erwähnen wäre hier auch die oftmals auftretende Fehldiagnose von Ärzten!

Oftmals wird eine Allergie oder ein Parasitenbefall als SA diagnostiziert und umgekehrt.

Ein gesicherte Diagnose ist jedoch NUR über eine Biopsie eines BETROFFENEN Hundes möglich!

 

Bei SA fällt mir dann auch noch CDA ein.

Ebenfalls erst nach Ausbruch testbar! Ebenfalls eine Reaktion an Haut und Fell.

Betroffen sind hier nur Hunde mit Fellfarbverdünnung (Dilution), d/d im D-Lokus, also blau, lilac usw.

Nicht jeder Hund mit Dilution hat CDA, aber jeder Hund mit CDA hat Dilution!

HIER kann man entsprechend reagieren! Wir testen den D-Lokus und vermeiden ein verpaaren von Trägern!

Nichtsdestotrotz gibt es Rassen in denen blau, lilac usw. gezüchtet wird, vor allem auch beim Weimaraner!

Und hierbei jedoch im Gegensatz zu SA mit dem Wissen, wie man den Hunden die eventuell ausbrechende Erkrankung ersparen könnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quellen: Praktischer Tierarzt Dr. med. vet. Alexander Baron von Engelhardt, www.sebadenitis.de und Zeitschrift „Hunde“, Ausgabe 17/2002, Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), https://krank.de, Kurenai no Kaze, Institut für Tierpathologie Bern, Fotoquelle: Wikipedia)

© Petra Behr